Verkürzte Reihen geben mir sehr gute Möglichkeiten, mit meinem Strickstück auf meine Figur einzugehen. Die Voraussetzung für mein Bekleidungsstück ist, dass ich die Maße meiner Figur ermittle.

Auch beim Stricken kann ich Abnäher einplanen, damit mein Bekleidungsstück gut sitzt. Mit Verkürzten Reihen kann ich wunderbar die unterschiedliche Weite zwischen Hüft- und Taillenweite ausgleichen, indem ich einen Schnitt aufzeichne und mir Abnäher einzeichne, die ich durch die Maße ausrechnen kann.

Verkürzte Reihen als Abnäher

So wie ich beim Halsausschnitt mit kürzeren Reihen die Rundung  „modelieren“ kann, verwende ich die verkürzten Reihen bei einem Brustabnäher. Dazu überlege ich mir, wie ich das in das Strickmuster integrieren kann, auf welcher Höhe der Abnäher sitzen und in welchem Winkel er verlaufen soll.  Wenn  du das zum ersten Mal machen willst, so male dir auf Karopapier einen Abnäher (Keilform) auf und ziehe dann anhand der Kästchen Reihen zu der schräg verlaufenden Linie. So funktionniert das auch beim Stricken,  die Reihen passen sich in der Länge dieser Schräge des Abnähers an. Beim Wenden in jeder Reihe immer darauf achten, dass die Wendemasche mit straffem Faden gearbeitet wird, damit keine Löcher entstehen, die die Position des Abnähers verraten.

Die Wiener Naht

Bei einem Bekleidungsstück, das ich in der Richtung  längs arbeite,- also die Reihen von oben nach unten anstatt quer wie üblich, bietet  sich als Abnäher die Wiener Naht an. So kann ich anhand der Naht die Zu- und Abnahmen planen und mit Verkürzten Reihen einarbeiten. Dieser Abnäher erstreckt sich über die Gesamthöhe meines Kleidungsstückes und ermöglicht jegliche Zu- und Abnahmen, um die Figur schmeichelnd zu umhüllen.

Der Schräge Abnäher

Das hier abgebildete Sommerkleid im Fischgrätmuster hat einen Brustabnäher und betont die Taille, ohne dass es optisch zu wahrnehmbar ist, wie ich es gearbeitet habe. Der Brustabnäher verläuft schräg aufwärts, der Abnäher zur Taille leicht abwärts.